Obernesselbach

Obernesselbach hat seinen ländlichen Charakter noch erhalten. Nordwestlich des Ortes liegt ein heute aufgelassener Steinbruch. Dort Abbau des grünlichen „Nesselbacher Sandsteins“ als Baumaterial bzw. zur Weiterverarbeitung als Schleifstein (bis ca. 1960).
Zwischen Ober- und Unternesselbach verlief bis 1972 die Grenze der Landkreise Neustadt an der Aisch und Uffenheim, wie heute noch der Dreilandkreisstein bezeugt. Eingemeindung beider Orte 1980 nach Neustadt an der Aisch.

Sehenswürdigkeiten:
Großer Sandsteinbruch nordwestlich von Obernesselbach (Naturschutzgebiet)
Der Steinbruch von Obernesselbach hat eine alte Tradition. Die älteste im Standstein eingemeißelte Jahreszahl ist 1554. Mit diesem Sandstein ist wohl auch die Wehrmauer um die Bartholomäus-Kirche in Unternesselbach und das in die Mauer eingebaute alte Schulhaus errichtet worden. In diesem Schulhaus wurden die Kinder aus Unter- und Obernesselbach unterrichtet. Die Steinbrüche waren seit dem Mittelalter bis Mitte der 70er Jahre in Betrieb. Sandsteine von Obernesselbach wurden zum Beispiel auch für den Innenausbau des Reichstages in Berlin abgebaut. Da unser Sandstein sehr weich war, wurden hauptsächlich Schleifsteine aus unserem Steinbruch gefertigt.
Der 30jährige Krieg brachte viel Leid nach Obernesselbach. Durch die Pest und die Soldaten starben mehr als die Hälfte der Einwohner. Nach dem Krieg gab es noch 15 Familien. Im Jahr 1651 kam Pfarrer Ziegler nach Unternesselbach. Er fand die beiden Dörfer halb verlassen vor und siedelte 57 österreichische Exilanten an, davon einige in Obernesselbach. Im Jahr 1763 brachte ein gewisser Johann Friedrich Müller-Schultheis, Brandmetzger und Siebener, das Braurecht, das Wirtschaftsrecht und die Tavernen-Gerechtsamkeit nach Obernesselbach.
1791 kam das Dorf zu Preußen. Aus dieser Zeit stammt wohl auch das Brandenburger Haus, das heute noch gut erhalten mitten im Dorf steht. Auch die Gastwirtschaft bekam den Namen "Gasthaus zum Brandenburger Haus".

Gegenüber der Kreisstraße, parallel zum Weg nach Dutzenthal, befindet sich ein kleiner Wald, der von den Obernesselbachern als Holznutz bezeichnet wird. Hier befindet sich ein Schafsbrunnen. Dort hatten alle Schäfer aus Dutzenthal, Hausenhof, Ober- und Unternesselbach das Recht sich zu treffen, um ihre Schafe zu tränken, und dort wurden auch Neuigkeiten aus Nah und Fern ausgetauscht. Damals war die Tränke aus einem dünnen Fichtenstamm gearbeitet und war stufenartig angelegt, sodass eine große Herde Schafe gleichzeitig an das Wasser kommen konnte.
Leider hat der Brunnen kein Wasser mehr, was entweder an einem Versiegen der Quelle liegt, oder daran, dass aufgrund der Trockenheit der Wasserstand gesunken ist. Der Brunnen wurde 2015 von zwei Obernesselbacher Bürgern aufwendig restauriert.
Ortssprecher
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